Monats-Special 10/99:

Kommerzialisierung und andere negative
Begleiterscheinungen im Karpfenangeln

Für viele von uns ist das Karpfenangeln ein Hobby, welches wir mit höchster Begeisterung ausführen und für das wir auch die größten Anstrengungen in Kauf nehmen. Einige haben darin auch eine Art Lebenseinstellung gefunden und richten ihren Alltag fast ganz nach dem Karpfen aus. Doch sollte man aufpassen, daß dieser Extremismus nicht ganz von einem Besitz ergreift, da man sonst den Boden unter den Füßen, bzw. den Sinn für die Realität verliert. Zugegeben, es ist schon schwer dem Karpfenfieber zu entsagen, doch sollte alles in einem angemessenen Rahmen bleiben. Dabei trägt gerade auch die Angelindustrie ihren Teil dazu bei, unser schönes Hobby in immer neue Dimensionen zu treiben und den Wettkampf zwischen den Anglern zu schüren. Gut geplante Werbekampagnen sollen uns hohe Ziele und Ideale, die sich nicht immer positiv auf den einzelnen auswirken, vermitteln. Sogenannte Testangler werden gesponsert, um ihnen den Fang der ganz Großen zu ermöglichen, welche man dann ja später gezielt vermarkten kann. Dabei steht wahrscheinlich auch nicht mehr der Fisch und das Erlebnis im Vordergrund, sondern wohl vielmehr das Geschäft. Der Otto-Normal Angler strebt dann vielleicht auch diese Maßstäbe an und mutiert im schlimmsten Fall zum seelenlosen, von Neid und Mißgunst zerfressenen, "Groß-Karpfen-Hunter". Eine solche Gesellschaft läßt natürlich viel Platz für Profilierungssüchtige, da die Industrie immer neue "Helden" sucht. Sicherlich ist dies eine etwas übertriebene Darstellung der Verhältnisse, doch sollte man aufpassen, daß wir uns nicht in diese Richtung entwickeln und bei uns bald englische Verhältnisse herrschen.

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