Karpfenangeln Männersache?!

Eine Storie von Silke Materna

Beginnen möchte ich meinen kleinen Bericht erst einmal mit vielen Grüßen an alle Karpfenangler, vor allem natürlich an die wenigen weiblichen unter uns. Tja, wie kommt man als Frau eigentlich zum Karpfenangeln?
Dies ist eine längere Geschichte, die eigentlich Ihren Ursprung in frühester Kindheit gefunden hat, aber lest mal selbst: Schon in frühen Kindheitstagen machte ich Bekanntschaft mit dem doch wohl schönsten Hobby der Welt, damals allerdings noch nicht direkt mit dem Karpfenangeln. Meine gesamte Familie versammelte sich früher an

jedem Wochenende im Sauerland und zwar dort an der Sorpe-Talsperre und verteilte sich auf mehrere Wohnwagen. Oft bin ich dann mit meinem ebenfalls angelnden Vater, Onkel oder Opa auf`s Wasser hinausgefahren um zu fischen. Die erste Zeit war mein Beisein wohl eher von Neugierde beeinflußt, aber nach und nach lernte ich die schönen Seiten des Angelsports zu schätzen. Immer öfter war ich nun mit meiner Familie am Wasser und die ersten Erfolge ließen demnach nicht lange auf sich warten. In erster Linie angelten wir damals auf Aal und Hecht und

Die Autorin

ich konnte bald einige dieser Fische überlisten. Diese Phase meines anglerischen Daseins dauerte so ca. bis zu meinem 15. Lebensjahr.Zwischendurch war ich noch 2 Jahre Mitglied in der Jugendgruppe des örtlichen Angelsportvereines hier in Bochum. Dann aber legte ich erstmal eine kleine Pause bei der Angelei ein, da zu diesem Zeitpunkt andere Interessen für mich wichtiger waren. Es dauerte so ziemlich genau bis zu meinem 19. Lebensjahr, als sich das Blatt wieder zugunsten der Angelei wendete. Damals lernte ich meinen heutigen Freund kennen; - und was soll ich erzählen, er war Angler, was ihr euch sicherlich schon gedacht habt. Als ich ihm dann erzählte, daß ich auch schon mit der Angelei zu tun hatte, dachte er zuerst an einen schlechten Scherz, konnte es überhaupt nicht glauben. Nach und nach allerdings, als ich anfing Details zu erzählen, wich seine Ungläubigkeit einer großen Begeisterung und, wie auch anders, die ersten Sitzungen wurden geplant und durchgeführt.
In der ersten Zeit war ich nur so zum Spaß mit dabei, aber schnell fand ich wieder gefallen an der Sache und wollte unbedingt wieder alleine angeln!

In kürzester Zeit machte ich meine Sportfischerprüfung und kaufte mir eigenes Gerät. Zuerst angelte ich, wie von früher gewohnt, noch auf Aal und Hecht. Da aber meine Fänge gegenüber denen meines Freundes eher gering waren, wagte auch ich meinen ersten Versuch, mit Boilies auf Karpfen zu angeln! Die ersten Karpfen ließen allerdings eine Zeit lang auf sich warten, obwohl ich alles so machte wie mein Freund auch. Es schien so, als ob erst so eine Art gordischer Knoten platzen müßte. Eines Tages war es dann endlich so weit, ich fing meinen ersten Karpfen auf Boilies, einen 16-pfündigen Spiegelkarpfen in unserem Hausgewässer, der Ruhr. Was soll ich sagen, jetzt packte mich endgültig das Karpfenfieber!  Immer öfter waren wir am Wasser, eigenes Tackle mußte her und immer ungeduldiger wurde dem nächsten Wochenende entgegengefiebert! Diese Begeisterung ist mir auch bis heute noch erhalten geblieben, ich möchte dieses Hobby einfach nicht mehr missen!
Für alle nichtangelnden Ehepartnerinnen, Freundinnen und was sonst noch, möchte ich hier mal betonen, daß ich in keinster Weise irgendeinem Zwang unterliege, mir macht es einfach Spaß mit meinem Lebenspartner gemeinsame Stunden am Wasser in der freien Natur zu verbringen!
Dabei ist es nicht das Angeln und es sind nicht die großen Fische alleine, die dieses Hobby, die Karpfenangelei, so interessant machen! Nein, es ist die Gesamtheit aller Faktoren dieses Hobbies, eine Vielzahl von Dingen, die mich dazu bewogen haben, dem Karpfenangeln zu frönen! Es ist das ungezwungene Abschalten vom Altagsstreß, die Ruhe, sich in freier Natur zu erholen, Freunde beim gemeinsamen Ansitz zu treffen, dabei auch mal den ein oder anderen Schabernack zu treiben, mal ´ne gemeinsame Party dabei feiern, grillen,............usw.!
Auf gar keinen Fall stürze ich in tiefe Depressionen wenn ich mal blanke, so wie manche, die ans Wasser gehen nur um sich mit den anderen wettkampftechnisch messen zu wollen! Ich sehe das alles eher locker, was aber nicht heißen soll, daß ich nicht auch meine Fische fangen möchte, bloß ist es bei mir bestimmt etwas zwangloser als so oft von anderen vollzogen!

Abschließend möchte ich allen noch nicht angelnden Frauen sagen, geht mal mit ans Wasser, verschließt Euch nicht von vorn herein gegenüber diesem schönen Hobby, gebt Euren Männern auch eine Chance ohne schlechtes Gewissen nach einem Ansitz nach Hause zu kommen!
Versucht der Angelei doch auch einmal eine schöne Seite abzugewinnen, es ist manchmal gar nicht so schwer, wie es auf den ersten Blick auszusehen scheint. Ist es dann soweit, laßt Euch nicht von den ungläubigen Blicken anderer Karpfenangler beeinflussen, wenn sie dich als Frau am Wasser sitzen sehen! Ich habe mich längst an diese Blicke gewöhnt und wenn es sein muß "befreie" ich sie, zumindest ein bißchen, von den Vorurteilen das Karpfenangeln "Männersache" ist!

Solltet Ihr noch irgendwelche Fragen an mich haben, könnt Ihr mir unter folgender Internetadresse mailen: Schokoduo9@aol.com.

Bis dahin verbleibe ich, in der Hoffnung demnächst mehr angelnde Frauen am Wasser zu sehen!

  Tight lines Silke!

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